Was ist Gose?
Ein ganz besonderes Bier!
Die Gose ist ein obergäriges, säuerliches und leicht salzig schmeckendes Spezialbier. Ihr Name leitet sich von ihrem Ursprungsort, der alten Kaiserstadt Goslar im Harz ab, durch die das Flüßchen Gose fließt. Im Mittelalter verbreitete sich das Goslarisch Bier – kurz die Gose genannt – im ganzen Harzgebiet, dann weiter über Anhalt bis nach Sachsen, um in der Gegend um Dessau und Halle sesshaft zu werden. Seit 1738 hat sie – dank der legendären Empfehlung des “Alten Dessauers” – in Leipzig ihre neue Heimat gefunden. Um 1900 war die Gose sogar das meist getrunkene Bier der Messestadt, so dass man bald von Leipzig als der “Gosenstadt” sprach!
Durch die Enteignung und Schließung der alten Gosenbrauereien nach dem Krieg – vor allem der bedeutendsten Braustätte in Döllnitz – war der Gose beinahe das Ende beschieden. Doch seit der Wiederbelebung der alten Tradition der Ritterguts Gose im Jahre 1999 ist diesem alten Bierstil ein positiver Trend zu verzeichnen und inzwischen ist sie wieder in über hundert Gastwirtschaften in und um Leipzig und Halle im Ausschank. Seit einigen Jahren ist die Ritterguts Gose nun auch in anderen Teilen Deutschlands sowie international verfügbar und erfreut sich wachsender Beliebtheit.
Die Gose stellt einen eigenen, sehr alten Biertyp dar. Sie weist sowohl gewisse Ähnlichkeiten zur Berliner Weisse bzw. zum Lichtenhainer Bier als auch zur belgischen Geuze auf. Die Gose darf als besonderes Bier auch heute noch ausnahmsweise mit Koriander und Salz hergestellt werden, weshalb sie nicht dem deutschen Reinheitsgebot entspricht. Diese besonderen Zutaten und die zusätzliche Milchsäuregärung verleihen ihr die ganz spezielle Eigenart!
In früheren Zeiten wurde die Gose – vor allem in Leipzig – in den typischen, bocksbeutelähnlichen Goseflaschen mit langem Hals ohne Verschluss angeboten. Bei dieser so genannten “offenen Gose” bildete sich durch die im Laufe der Gärung emporsteigende und sich allmählich verdichtende Hefe ein Pfropfen als natürlicher Flaschenverschluss, der vor dem Ausschank abgeschwappt wurde. In Halle/ Saale gab es dagegen eher die “Stöpselgose”, die in gewöhnlichen Patentverschlussflaschen zum Verkauf kam.
Übrigens: Wenn Sie mit Gose anstoßen, dann kreuzen Sie die Stangengläser und sagen dazu “Goseanna!”
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Unsere Festschrift
Zu unserem 200-jährigen Jubiläums erschien unsere Festschrift „Die Gose schmeckt frühmorgens gut, ist abends keine Plage…“, erhältlich beim Mitteldeutschen Verlag und diversen Buchhändlern.
Die Geschichte der Gose
Die Geschichte unserer Gose führt zurück bis ins erste Jahrtausend nach Christi, als Kaiser Otto III. das Goslarische Bier – kurz „Gose“ – kennen und schätzen lernte.